Trondheim 29.06.15

Trondheim 29.06.15

Trondheim mit seinen gut 180.000 Einwohnern nimmt in der Geschichte und der Kultur Norwegens einen wichtigen Platz ein. Schließlich war Trondheim die erste Hauptstadt des Landes und bis heute werden hier die Könige gesegnet. Die Stadt liegt am Trondheimfjord umgeben von herrlichen bewaldeten Anhöhen. Durch die Stadt fließt die Nidelva.

Die Stadt erlebte vier große Brände, bei denen jedes Mal ein großer Schaden entstand. 1651 wurden 90% der Häuser zerstört, nach dem Brand im Jahr 1681 wurde fast die gesamte Stadt wieder aufgebaut. Auch heute finden sich noch viele der wunderschönen Holzhäuser im Stadtteil Bakklandet.


Ausführliche Informationen zum Hafen, zu örtlichen Anbietern, öffentlichen Verkehrsmitteln und Ausflügen auf eigene Faust in Trondheim habe ich hier hinterlegt.


Trondheim und der Aquavit

Bei der bitteren Kälte in Norwegen und der anhaltenden Dunkelheit kann einem schon mal die Lebensfreude abhanden kommen. Nicht so den Trondheimern, denn die haben "das Wasser des Lebens", ihren hochprozentigen Kümmelschnaps. In Trondheim wurde nämlich der Linie Aquavit erfunden. 1805 sendete der Kaufmann Jørgen B. Lysholm ein Schiff beladen mit Schnaps, Trockenfisch und anderen Waren nach Indonesien, um seine Ware gegen andere zu tauschen. Er wurde alle Ware los, bis auf den Schnaps, den niemand wollte. Zwei Jahre später war er wieder zurück in Trondheim und stellte fest, das der Aquavit bei der zweimaligen Überquerung des Äquators scheinbar einen Reifeprozess durchlaufen hatte. Der Geschmack war komplexer und runder als vor der Reise. Die Temperaturschwankungen, die salzige Luft, der stete Wellengang und die lange Reifung im Holzfass veränderten den Aquavit. Damit war ein Markenzeichen geboren: Der Linie Aquavit. Unter Liebhabern gilt er auch heute noch als der beste Aquavit. Und auch an der Herstellung hat sich bis heute nichts geändert. Jederzeit reifen 1000 Holzfässer als Ladung auf dem Meer. Auf der Innenseite des Etiketts werden Details der viermonatigen Reise, sowie Abfahrts - und Ankunftsdaten ausgewiesen. Jeder Schluck bringt also Erinnerungen an die lange Reise mit sich.

San Sebastian

Wir kamen gegen Mittag in Trondheim an. Es regnete relativ stark, so das wir beschlossen, erst einmal Essen zu gehen und auf besseres Wetter zu warten. Unsere Wahl schon vorher auf das San Sebastian gefallen, das sehr gut bewertet wird. Das San Sebastian ist ein spanisches Restaurant in der Kongens Gate 16. Wir haben Tapas bestellt und das Essen war sehr gut. Auch der Sevice ist freundlich und aufmerksam. Nach dem Essen kam auch die Sonne hervor und wir haben Trondheim erkundet.

Nidarosdom

Der Nidarosdom ist nördlichste mittelalterliche Kathedrale der Welt und die zweitgrößte in Skandinavien. Er wurde ab 1070 erbaut und war ab 1814 die Krönungskirche der norwegischen Könige. Seit 1957 werden die Könige hier nicht mehr gekrönt, sondern gesegnet. Auf dem Grab des heiligen Olav wurde 1031 eine kleine Kapelle gebaut, die aber aufgrund des immer größer werdenden Pilgerstrom bald zu klein wurde. Ab Mitte des 12. Jahrhunderts wurde der Dom gebaut. Mehrere Brände zerstörten das Bauwerk , es wurde aber immer wieder aufgebaut und restauriert.

Wir sind einfach ein wenig entlang der Nidelva durch Trondheim geschlendert. Unser Ziel war die Festung, die sich auf der anderen Flussseite befindet. So ein Spaziergang ist immer wieder eine gute Gelegenheit eine Stadt einmal abseits der Sehenswürdigkeiten kennenzulernen. 

Kristiansten Festung

Auf einem Hügel thront die Kristiansten Festung. Sie ist von überall in der Stadt gut zu sehen und hat seit Ihrem Bau im Jahr 1681 über Trondheim gewacht. Sie wurde nach dem großen Brand erbaut, um die Stadt vor Angriffen zu schützen. Am auffälligsten ist der weiße Donjon, ein vierstöckiger Wehrturm mit Schießscharten. Um eine Verbindung zur Stadt zu haben, wurde die neue Stadtbrücke über die Nidelva gebaut. Tatsächlich konnte dank der Festung 1718 die Eroberung Trondheims durch die Schweden verhindert werden. Seit 1816 wird die Festung nicht mehr zu Verteidigungszwecken genutzt. Die norwegische Armee hält hier aber noch gelegentlich Übungen ab.  

Fahrradlift

Auf dem Weg von der Festung hinab zum beliebten Stadtteil Bakklandet kamen wir an etwas leicht kuriosem vorbei. Da die Straße ein Gefälle von bis zu 20% hat, errichtete Trondheim hier den weltweit ersten Fahrradlift. Er wurde 1993 in Betrieb genommen und erleichtert Radfahrern seitdem die Fahrt in Richtung Festung enorm. 2013 wurde der Lift durch eine neuere Version ersetzt. 

Bakklandet

Bei den Bewohnern Trondheims ist der Stadtteil Bakklandet sehr beliebt.  Das man die Farbenpracht der bunt gestrichenen Holzhäuser auch heute noch genießen kann grenzt fast ein Wunder. Ursprünglich war nichts von den Holzhäusern aus dem 17. Jahrhundert übrig geblieben. Sie wurden während der Belagerung der Stadt durch die Schweden vollständig zerstört. Nachdem die Schweden Trondheim fluchtartig verlassen hatten begannen die Trondheimer gleich mit dem Wiederaufbau und einfache Arbeiter, Seeleute und Fischer siedelten sich hier an. Heute ist Bakklandet nach der Hafencity der Stadtteil, in dem man gerne lebt. 

Gamle Bybro

Die alte Stadtbrücke Gamle Bybro wurde bereits 1685 wurde sie eingeweiht und verband seitdem den Stadtteil Bakklandet mit dem auf einer Halbinsel liegenden Stadtkern Trondheims. Die Holzbrücke wurde auf 3 Steinpfeilern errichtet und hatte an jedem Ende ein Zollhaus. 1861 erhielt sie dann ihr heutiges Gesicht und ist mit ihrer roten Farbe ein beliebtes Ziel für Fotografen und Touristen. Viele nutzen sie, um in den beliebten und historischen Stadtteil Bakklandet mit seinen liebevoll restaurierten Holzhäusern zu gelangen.

Den Gode Nabo

Direkt an der alten Stadtbrücke und der Nivelda ist der Pub Den Gode Nabo. Wir sind aufgrund der sehr guten Bewertungen auf den Pub aufmerksam geworden und wollten hier nun eine kleine Pause einlegen. Das Gebäude steht auf Holzpfählen direkt im Fluss, bei schönstem Wetter haben wir uns auf die im Fluss schwimmende Terasse gesetzt und ein Bier bestellt. Der Pub ist auch von innen sehr gemütlich eingerichtet. Der Service war sehr freundlich und schnell. Wie überall in Norwegen ist auch hier das Bier nicht gerade günstig, Studenten bekommen aber einen ordentlichen Rabatt, so das auch viele junge Menschen hierher kommen. 

Mit dem Besuch des Pubs endete unser Tag in Trondheim. Wir haben uns sofort in diese wunderschöne, vielseitige Stadt verliebt und werden sicher wiederkommen.


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